12.04.2009 Hof, Ullis Billard

Der Peter ist der Einzige – Hallo Peter! – der unsere sämtlichen Tagebücher gelesen hat (jedenfalls soviel ich weiß. Ines vielleicht auch noch?)

Diesmal haben wir uns in Hof drei wackere Gesellen zur Bedingung gemacht, die uns helfen, die ganze Scheiße nach oben zu schleppen. Klappt hervorragend! Zuerst treffen wir (Colt, Jody und Howie) mit dem Transporter ein. Dann kommen die starken Franken und erwischen uns bei unserem ersten Pausenbier am Tresen. Und zuletzt kommen die zwei Schönen Gitarristen. Die Pausenbier sind leer und wir müssen mit der ersten Arbeit beginnen. Das fleckt diesmal. Mir-nichts-dir-nichts ist der Kram oben (was bedeutet so ein Satz überhaupt?).

Im Treppenaufgang (die silberne Wendeltreppe, you remember) hängen Werbeplakate, und die haben doch tatsächlich das Apostroph aus Ullis Billard weggelassen! Es gibt wohl noch Hoffnung für die deutsche Rechtschreibung?? Es scheint so. Natürlich würde ich hier sehr gern sagen, es gibt einen Hoffnungsträger aus dem Osten! Die Ehrlichkeit gebietet mir jedoch, zu sagen, es gibt einen Hoffnungsträger aus dem Westen! Christine und Peter Ulli aus Hof schließen sich Crayfish an im Kampf gegen den Apostroph-Wahn und für eine gerechte Rechtschreibung!

(Exkurs 1: Naja, das war jetzt vielleicht ein bißchen sehr geschwurbelt. Das war eine Verhonepipelung eines für mich legendären Satzes von Egon Bahr. Selbiger nicht unumstrittener SPD-Politiker durfte kurz vor der Wende beim evangelischen Kirchentag in Erfurt 1988 eine Rede halten wo man nicht leicht reinkam, weil schon alles voll Stasi war. Und er hat da – wie zitiert – verbal seinen Hut gezogen vor Gorbi. So hieß damals Michael Gorbatschow.)

(Exkurs 2: Fragen zum Apostroph und zum oben geschriebenen Satz beantwortet der intelligente Teil der Band. Das ist der Teil, der völlig ohne Instrument auskommt.)

Dieses Mal wird’s wirklich voller im Ullis – wie versprochen. Aber eins macht uns zu schaffen – es bleibt aufgrund der baulichen Anlage schwierig, ein ordentliches Konzert zu bieten. Es gibt Stellen im Raum, da klingt alles prima. Aber die meisten Menschen erreicht man nicht mit dem Ton. Die kriegen dann nur Stückwerk ab. Und leider wird heut eher ein konzertanter Charakter gewahrt – will sagen, man hört uns aufmerksam vom Platz aus zu und applaudiert. Aber man hüpft weniger vor und mit uns rum. Also kriegt jeweils jeder nur einen Teil der gespielten Musik mit. Gesamtsound ist nun mal nur vor der Bühne zu erzeugen. (Exkurs 3 und dann ist Schluss: Einfluss auf den Hörgenuss in einem sehr kleinen Ambiente haben Ausrichtung und Lautstärke der Gitarrenboxen, mixbarer Mix auf den PA-Boxen – ach Quatsch das führt hier zu weit. Wer das genauer besprechen möchte maile uns einfach.)

Während der ersten Stücke knallt’s plötzlich. Und vor der Bühne liegen die zerschellten Reste der Neon-Röhren-Rolling-Stones-Zunge. Die ist wie von Geisterhand – oder von selbst? – plötzlich von der Wand abgestürzt! Ob das was zu bedeuten hat? Wir sind zwar spirituell sehr beindruckt, schaffen es aber noch, unsere Musik zuende zu spielen. Dieses Mal war es in unserem Eindruck wie gesagt tatsächlich eher ein KONZERT. Die Hofer hören zu, sie scheinen sich zu freuen, aber sie sind weniger die Ausrastellies. Obwohl diesmal endlich einige die neue Scheibe zu kennen behaupten!

Die drei wackeren Gesellen von heut Nachmittag sind überhaupt nicht mehr wacker. Also tragen wir unseren Mist alleine runter.

Schön dass Peter endlich auch schriftlich verbindlich bestätigt hat, den Fahrstuhl bauen zu lassen. Aus Plexiglas. Mit einem kleinen Springbrunnen in der Mitte. Ich freu mich drauf!