Im schönen Thüringer Wald verfährt sichs doch am idyllischsten! Wir kommen trotzdem pünktsam an und wecken den Mehrz und den „Godfather Of Sound“ Hoppel, der schon aufgebaut hat und gerade seinen Mittagsschlaf hält.
Zwei Tage vorher hat er nämlich eine anstrengende Probe mit dem Nightwish-Evanescence-Cover-Projekt „Nemo“ bei sich zu Hause hinter sich, wo er vor allem vom Keyboarder „Meisenmann“ genervt wurde, der sämtliches Bier ausgetrunken hat. Dieses war eigentlich für gestern gedacht, wo Hoppel dann mit den übriggebliebenen Saftvorräten und diesmal im Kreis seiner Freunde seinen 22. Geburtstag gefeiert hat. Und weil er Saft nicht verträgt macht er heute ein langes Gesicht.
Das Einzugsgebiet Böhlen verspricht bei Durchfahrt und Betrachtung keine volle Halle. Aber das lebt hier wohl vom Umfeld. Die Halle ist Klasse. Klingt ganz gut, hat eine Empore, alles schön groß und gut zugänglich. Das Bier haben wir auch gleich gefunden. Was sagt man dazu! Beim Aufbaun werden wir von zwei Gesellen angesprochen, die uns in Berlin gesehn haben und unbedingt unser Konzert wahrnehmen wollen! Naja der Fairness halber gestehe ich, die waren sowieso in der Gegend und sind uns nicht etwa von Berlin aus hinterhergefahren. Na und! Trotzdem schön!
Tjaaaaa dann kommt das böse Erwachen. Das Publikum? Es kommt erstmal keiner. Dann kommt einer. Und noch einer. Ich honoriere mit klarer Ansage den Zeitpunkt, wo mehr Publikum im Raum ist, als Band und Techniker zusammen! Das ist die Quittung für schönes Wetter und unzählige Walpurgis-Feuer in der Umgebung. Aus dem später locker flockigen Publikum erfahren wir, daß die feste Meinung kursierte, es würde 12 Euro Eintritt kosten, was vielen zu viel ist. (Würde ich auch nicht bezahlen für Crayfish). Nach intensiven Recherchen finden wir die Quelle des Gerüchtes. Vor etlicher Zeit hat in der Gegend die tschechische AC/DC-Coverband Spejbls Helprs gespielt. Und die haben 12 EUR verlangt. Die Region hat daraus geschlossen, daß AC/DC-Coverbands GENERELL 12 EUR kosten. Unser Veranstalter hat 6 genommen, war aber gegen diesen Umkehrschluss machtlos. (6 EUR würd ich durchaus für Crayfish bezahlen, das ist ok, bedenkt man die lustige Party). Wir gehen auseinander mit der festen Erkenntnis des Veranstalters, nie wieder eine Party am Walpurgis-Abend zu planen, aber einen besser gelegenen Termin mit Crayfish am gleichen Ort zu versuchen. Wohl diesmal mit Angabe des Eintrittspreises auf dem Plakat.