Helft mir zählen – Auftritt Nummer __ beim Udo in der Jungfer? Wer kriegts raus? Ich nicht.
Da wir letztes Mal nicht mit Udos Anlage zufrieden waren, haben wir diesmal extra unsern Kram komplett eingepackt. Ihr müsst euch das etwa folgendermaßen vorstellen:
Crayfish sind keine Profi-Band, damit meine ich, wir leben nicht davon, sondern machen das neben der Arbeit. Wenn wir also zu einer – sehr unbeliebten – Freitags-Mugge müssen, rasseln wir direkt von der Arbeit zum Aufladen ein, hetzen weiter zum Auftrittsort, um pünktlich zum Soundcheck zu kommen, und haben nach dem hastig verschlungenen Catering übelst Sodbrennen. Rückblende: Beim Aufladen hat von vornherein schon keiner mehr so richtig Nerven, nach dem schweren Arbeitstag. Also wird in Routine einfach alles eingeladen bis nix mehr da steht und dann los. Was uns zum Verhängnis werden sollte.
Beim Udo grad noch im Zeitplan angekommen – schnell ausladen. Die je etwa zwei Tonnen wiegenden Bassboxensysteme (gefühlt) in den Veranstaltungsraum wuchten. Dann das Endstufenrack. Wir waren irgendwann so pfiffig, alle Endstufen in eins zu hängen. Jetzt ist es eigentlich nur noch mit Hilfe indischer Last-Elefanten zu bewegen. Egal, wir schaffen das. Irgendwann stehen alle schweren Kisten, Boxen, Racks da wo sie sollen. Und jetzt verkabeln. Na huch. Wo sind denn die Kabel? …………… Nicht da. Das ist ein Problem. Wir haben eine Spezial-Verkabelung. Da passen keine anderen, als unsere eigenen. Es lässt sich auch nach vielen Grübeleien und trotz Lötkolben nichts mit vorhandenen Kabeln improvisieren. Es gibt nur eins. Alle Tonnengewichte wieder rausschleppen und doch mit Udos Anlage spielen.
Nun hat das alles doch recht viel Zeit verschlungen. Die Leute sind inwzwischen da. Und es ist noch kein Ton gecheckt. Wir haben heute die einmalige Gelegenheit, mit unserem Publikum alle Arbeitsschritte vom Aufbau der PA über die Verkabelung bis zum Soundcheck gemeinsam zu erleben. Das lässt Publikum und Band nur noch enger zusammenwachsen, und es lässt in manchem beim Zuschaun eine Erkenntnis reifen. Musikerleben ist hartes Leben. Und es ist keineswegs so, daß die Musiker vorm Auftritt irgendwo Langeweile schieben und Bier saufen, sondern es ist so, daß sie schuften und Bier saufen!
Ansonsten ist nachher alles wie immer in der Jungfer (siehe zurückliegendes Tagebuch). Und das ist schön. Danke Arnstadt!