29.10.2009 Gelsenkirchen – Rock Hard Festival (Rückblick)

Vorwort:
Anliegen dieses Berichtes ist ein Sehr-Kurz-Überblick über ein Festival – mit Schwerpunkt auf dem Gesamtgenuss und nicht auf der Bewertung des Einzelkünstlers!

Beschwerden richtet ihr bitte an spam@crayfishband.de. (Die eingehenden Mails werden automatisiert auf korrekte Rechtschreibung überprüft, mit einer Formatvorlage formatiert, mit roter Farbe auf 400g/qm starkem Hochglanzpapier ausgedruckt und dann ungelesen zerschreddert. – Anm. d. Redaktion)

Wir haben Gelsenkirchen gesehen. Gelsenkirchen ist eine Art ziemlich kleiner Zeltplatz mit einem komischen hohen Gebäude in der Mitte – ein schmaler hoher Backsteinquader, mit einer schrägen Zufuhr-Brücke dran. Sieht aus wie aus dem Film Metropolis oder so. Und daneben ist ein Amphitheater ganz aus Beton. Letzteres ist mehr als gut geeignet für Heavy-Metal-Konzerte. Es hat klare Vorteile gegenüber konventionellem Festivalgelände: Der Raum für den Mosh-Pit reicht dem Mosh-Pit. Darüber hinaus kann der geneigte Zuhörer entweder dahinter stehen oder SITZEN. Sofern er/es auf den Stufen des Theaters sitzt, kann selbst das kleinste Mädel immer perfekt sehen und hören, auch wenn der größte Schrank vor ihr sitzt. Zusätzlich helfen die Stufen, einen natürlichen Abstand zwischen den Zuhörern zu halten. Man kann dadurch jederzeit völlig problemlos aufstehen, zum Bierstand laufen, eine Runde holen und dann auch noch zum reglos verharrenden Adressaten zurückfinden. Um ein noch deutlicheres Bild zu erzeugen zitiere ich folgendes berühmte Zitat:

„Wo sitzt eigentlich die Populäre Front?“
„Da drüben.“
„SPALTER !!!“

Ja, so sah’s da aus. Man kann sehr leicht erkennen – wir waren in einer Art Paradies. (Den wohl recht berühmten Gelsenkirchener Barock haben wir allerdings nicht getroffen.)

Freitag

Die Anreise verlief doch etwas verzögerter als geplant, weswegen Witchburner und – aua-aua-auaaa – auch Angel Witch ohne uns aufspielen. Deströyer 666 haben allerdings trotzdem perfekt ins Festival hineingesemmelt. Bisher waren mir nur geschriebene Kritiken bekannt – das Erlebte bestätigt aber das Gelesene. Absoluter Hammer-Thrash, perfekt gespielt, überzeugend und äußerst sympathisch rübergebracht. Daß es sich um gestandene Musiker handelt, ist nicht zu übersehen. Sei’s weil es noch heller Tag ist, sei’s weil die finsteren Gesellen gar so finster gar nicht sind – das macht großen Spaß. Bisher kannte ich nur die Vorschusslorbeeren der RockHard-Leute – nachdem ich nun selbst gehört habe, unterschreibe ich dieselben!
Dann Prong. Und gigantisch. Thommy Victor hat zwar nun mehr Bart, wirkt aber irgendwie trotzdem noch jünger, als auf den letzten Bildern – das liegt möglicherweise an der Grinsebacke. Man schöpft aus dem reichen Fundus und spielt so, wie es klingen muss. Es wird einfach auf jegliche technische Sounds und Samples verzichtet. Die Band ist ein Trio mit Bass / Gitarre / Drums, fertig. Und so kommen selbst die etwas industrielleren Songs vom „Cleansing“-Album überraschend nackt heruntergerotzt und auf den Kern konzentiert. Prong überzeugen heute als knackige Life-Band. Und sicherlich extra für mich spielt die Band auch „Who’s Fist Is This, Anyway“. Sonst hätt ich aber auch gemosert.
Mit Jag Panzer steht etwas Unsterbliches auf der Bühne – falls es eine Gerechtigkeit gibt. Harry Conklin ist einfach unglaublich. Das ist Gestalt gewordener Heavy Metal. Selbst wer die Mugge nicht kennt und vielleicht als etwas sperrig empfindet, und selbst wer höheren Gesang hasst, muss mit der Kinnlade klappen. Die Performance, die Kraft bis in schwindelerregende Stimmlagen, und die Ausstrahlung sind nicht zu übertreffen. Und die Band tut ihr übriges – absolut der Hammer. Mir fällt nur so langsam auf, daß ich mir von den Fotos vergangener Festivals das Publikum irgendwie anders vorgestellt habe. Sooo viel ist hier nicht los. Obwohl hinterher bekannt wird, daß ausverkauft war. Bisher ist das eher wie ein Dorf-Open-Air mit 300 Leuten vor der Bühne, die feiern, und nochmal 500, die auf den Rängen sitzen und reglos in der Sonne braten.
Opeth hab ich noch nie live gesehen. Zu Beginn ist es noch hell – was natürlich nicht passt. Macht aber nichts, diese Band ist eine Macht! Eine unglaubliche! Irgendwie ist das, als ob man auf zwei Konzerten ist – auf einem Death-Metal-Konzert und auf einem von Pink Floyd. Die Songs werden live noch viel intensiver als auf Tonträger. Brachialste Gewalt trifft auf zarte Melancholie. Das musikalische Feuerwerk wird untermalt von stimmungsvollen Impressionen auf einer großen Leinwand hinter der Band. Und alles wird zusammengehalten von der beeindruckenden Erscheinung Mikael Akerfeldts. Mir waren seine Entertainer-Qualitäten nicht bekannt – ist auf CD nicht mit drauf. Gut – man kann sagen das ist Geschmackssache. Aber diese beeindruckende Charaktergestalt im Zentrum dieser großen Kunst, die mit ruhiger, hypnotisierender Stimme die Lücken zwischen den Songs mit netten Ansagen und Anekdoten füllt, macht für mich einen großen Teil des gesamten Eindrucks aus. Auch wenn diese Art Frontmann im völligen Gegensatz zu Jag Panzer gerade eben steht.
23:00 Uhr – sehr sympatische Schlusszeit für einen gigantischen Tag! Das kommt dem Tagesrhythmus arbeitender Menschen in fortgeschrittenerem Alter entgegen. Da is man dann auch fit morgen. Is zwar noch Party im Heavy Metal Zelt, aber ich bin zu kaputt für sowas.

Sonnabend

Evocation verpasse ich noch daheim im Zelt beim Bier – tut mir leid. Das is aber auch ein Stress hier.
Auf Grand Magus hab ich mich vorher eigentlich in Kenntnis der Tonträger gefreut. Die vom Konzert erwischten Teile sind allerdings eher langweilig. Hallo, legt hier nichts auf die Goldwaage! Ich schreibe ganz allein über alle Bands und man hat auch mal konditionsmäßig einen Hänger!
Audrey Horne ist gar keine Frau. (aber trotzdem schön!)
Hail of Bullets auch nicht. (weiß ich jetzt nich mehr wie das so war)
Dragonforce auch nicht. (kann mich nur an viele Noten erinnern)
Mit Forbidden kommt eins der Thrash-Flaggschiffe. Aber irgendwie zündet es nicht. Liegts an mir? Ich weiß nicht. Bei Sacred Reich später hats bei mir sofort gezündet. Bin aber wie gesagt nicht gut in Form (liegts am dünnen Warsteiner?). Huiuiui. Alter Mann auf Festival.
Und dann Jon Oliva’s Pain. Zur Backline gehört tatsächlich ein echter Flügel! Der wird vorn in Jons Aktionsraum platziert. Und dann los. Der Abend steht ganz klar unter dem Stern Savatage. Kein Fan wird trockengelassen. Von Sirens über Hall Of The Mountain King, Streets, Gutter Ballet – alle Klassiker-Alben sind dabei. Gleich zu Beginn Chance (! Das singt Jon im Original gar nicht) vom Handful Of Rain-Album – mit komplettem Kanon. Wem da nicht die Gänsehaut platzt, der ist aus Stein! Jon ist absolut grandios und perfekt bei Stimme.
Und er ist der sympatische Spaßklops als den man ihn kennt. Die überirdische Darbietung wird die ganze Zeit mit Faxen garniert. Er reißt Witze über seinen Flügel (Ohhh I got a new toy now.), kiekelt seinem Gitarristen von hinten mit dem Mikro-Halter zwischen den Beinen rum, schwenkt seine Leibesfülle am Bühnenrand, flaxt wieder über seinen Flügel, bei dem dann doch durch den Transport die Pedalage verklemmt ist. Man stelle sich mal den Aufwand vor. Man packt so einen Flügel ja nicht mal eben so in ein passendes Case und trägt das nach Gelsenkirchen.
Ich hatte das Glück, Savatage auf einer ihrer letzten Touren vor der Auflösung zu sehen. Das war ein unglaubliches Erlebnis, zum immer wieder Zurückdenken. Aber das hier war noch einen ganzen Zacken darüber! Ich muss schon wieder heulen.
Oh Mann – wozu braucht die Welt all die ganzen Plastik-Balladen im Radio? Es gibt doch echte! Die die Seele berühren! „A Little To Far“ live mit Jon an Gesang und Piano – als wäre es nie anders gewesen – es gibt keine Worte dafür. „Sirens“, „Hounds“, „Of Rage And War“, „Believe“, und ein absolut unglaubliches „Gutter Ballet“. Ich habe Rotz und Wasser geheult auf den harten Stufen aus Beton. Wieso ich nicht vor der Bühne war? Weil ich nicht einen einzigen Anblick verpassen wollte! Das ist in Gelsenkirchen wie im Theater (ähm, ist ja auch eins). Man sitzt da auf den Stufen und sieht und hört perfekt. Und man ist trotzdem ganz nah. Und man kann da in Ruhe vor sich hin heulen. Schluchz.
Und nun kommen noch Children Of Bodom. Ich bin ein Fan dieser Band. Das erste Album und dann auch die Band live auf Tour zum ersten Album hat mich völlig weggeballert. Ich habe die Jungs in Markneukirchen in einem 150-Mann-Club Aug-in-Aug gesehen und es war unglaublich. Später auf Festivals war es herrlich zu sehen, wie sie sich verdientermaßen hochgearbeitet haben. Das hier jetzt ist aber irgendwie etwas anders. Der Keyboarder muss wohl laut Name immer noch derselbe sein – früher war der dünner und hatte kurze Haare (?bin nich sicher?Oh my fuckin’ Warsteiner [one of the schlechtest beers ever, indeed.]?? ). Die Mugge knallt noch genauso – nur scheint mir alles im Vergleich zur Frische der Anfangstage eindimensionaler.
Uuuund jetzt sehe ich eine Band, die hervorragend spielt, und in der Mitte einen fuckin’ Möchtegern-Rockstar der fuckin’ irgendwas von seinen Wurzeln vergessen hat! Richtig peinlich wird das, als der arme Mann packend und spannend erzählt, wie er irgendwie im Tourbus gepurzelt ist und sich seine ganz schlimme Schulter und Brust angestoßen hat. Aber er ist fuckin’ trotzdem auf der fuckin’ Bühne! Fuckin’ Respect! Und aaaaaarmer Alexi! Hab das geschriebene grad nochmal durchgelesen – woher sollt ihr wissen wie ich das meine? Der Kerl entlässt aus seinem Mund zu jedem normalen Wort als Garnitur im Schnitt 0,5 „fuck“s (das heißt alle zwei Worte eins.). Es ist nicht so leicht, das immer in einen kausalen Zusammenhang zu verpacken. Ich entwickle gerade ein entsprechendes Gesellschaftsspiel, das ich etwa Januar 2010 über Ravensburger in die Öffentlichkeit bringen werde.
Ich hab mich so auf Children Of Bodom gefreut, aber ich geh’ mit Jon Oliva’s Pain im Herzen ins Zeltbett. (Na wenn ich kein Poet bin, dann weiß ich aber auch nicht mehr.)

Sonntag

Wart ihr schon mal auf einem Festival? Ich bin fuckin’ zu alt für sowas. Früher – z.B. bei den früheren, übersichtlicheren fuckin’ Wackens – hab ich keine fuckin’ Band verpasst, hicks. Heurzutage kommt Sonntags der Jetlag. Wegen der kurzen und unrhythmischen Auszeit aus dem Arbeitsleben verpasse ich dann am Sonntag Vormittag Tracedawn, Firewind und die Hälfte Bullet. Scheise (absichtlich mit stimmhaftem S weil schöner). Bullet finde ich wider gelesener Vorschusslorbeeren allenfalls nett. Aaaaber dann endlich D-A-D. Nicht zuletzt deswegen sind wir ja hergefahren. Die armen RockHard-Bühnenarbeiter müssen einen Haufen Scheiß aus dem DAD-LKW auf die Bühne schleppen. Es wird bereits während des Bullet-Konzerts im Hintergrund ein großer Sonnen-Kranz aus Neon-Röhren-Halterungen aufgebaut, die im hellen Sonnenschein ihren wahren Glanz nicht ganz entfalten werden können.
Und DANN KOMMEN SIEEE! JuhUUU! Ach nee ich soll ja möglichst objektiv. Schwer zu beschreiben – wir kriegen einerseits weniger, andererseits sehr viel mehr als erwartet. Mit „Monster Philosophy“ bringen D-A-D ihr bestes Album seit zehn Jahren (nach Giganten-Alben von 1997 abwärts). Aber vom neuen Album kommt überraschenderweise nur ein einziger Song! Stattdessen konzentrieren sich die Dänen auf lauter selten gehörte Perlen – bis hin zu sogar sowas wie „Rim Of Hell“.
Jakob Binzer tritt auf im feinen Zwirn und mit Zylinder und spielt Gitarre wie ein dänischer Gott, sein Bruder Jesper (Gesang und Gitarre) ringt mitlerweile um den Peter-Tägtgren-Augenringe-Preis – was bin ich froh dass die immer noch muggen wie vor 20 Jahren, nee besser!
Basser Stig ist wie immer der Faxenmann und präsentiert erlesene Stücke seiner selbstgebauten Basskollektion. Es sind durchgehend Zweisaiter in allen unmöglichen Formen. Weiß gar nicht mehr was er heute alles mithatte, aber ich habe bei DAD schon auf Zahnstocher gespießte Oliven, Cadillac-Heckflossen inkl. Rücklicht und Kurzstreckenraketen als Bass gesehen. Vom allerneusten Stück lach ich mich ersma tot. Ich hoffe ihr könnt hier irgendwo die Fotos dazu sehen. Eine reguläre Gitarre respektive Bass bestehen ja aus einem Korpus, einem Hals und einer Kopfplatte. Die Größenverhältnisse sind jedem geläufig. Wird klar, worauf ich hinaus will? Der edle Herr dachte sich, wieso eigentlich? Ich will das annersrum. Nun ist beim neuesten Schmuckstück der Korpus eben – verkehrt herum – oben am Hals und hat die Größe der Kopfplatte, mit ganz piepsligen Tonabnehmern und Potis und so, und die sonst ganz kleine Kopfplatte ist groooß und unten und hat zwei RIIIEESige Stimmschrauben.
Leider hab ich die gesamte Musik von UFO erst lange nach dem Gig (nämlich jetzt grad eben) auf Tonkonserve erlangt. Mit Sicherheit hätte sich mir das Erlebnis anders erschlossen, hätte ich besser in der Materie gestanden. Aber selbst so fand ich das sehr beeindruckend – und überhaupt nicht so schlecht wie die Rock Hard Kritiker selber zu diesem Gig schreiben. Da waren halt lauter Opis auf der Bühne. Aber das sei ihnen doch vergönnt, nach 40 Jahren großer Rock-Geschichte. Klassiker wie „Only You Can Rock Me“ beißen sich auch ohne Vorkenntnisse fest. Eine Performance die sich an etwa Soulfly anlehnt oder ein Vokabular mit ähnlichem fuck-Anteil wie bei Alexi hatte ich mir eh nicht vorgestellt. Also ich bin sehr froh, daß ich diese Legende sehen durfte! Phil Mogg betont ausdrücklich, daß kein Tropfen Alkohol mehr seine Lippen passiert. Am Gesang gibt’s nichts zu meckern, und das hier ist einfach Musik-Geschichte in Bewegung, 3D und ganz nah.
Endlich Sacred Reich – Sacred Reich live! Diese Band ist so gut, so brillant, so vergessen worden, so sympatisch, so mitreißend wie kaum noch eine. Die Jungs stehen in der prallen Sonne des Sonntag Nachmittag und hauen ihre ewig vermissten Perlen in den Rund. Da sieht man auch mal wieder, welche Rolle der Frontmann und seine Ausstrahlung für den Gesamteindruck spielen. Eine Figur wie Phil Rind mit seiner einmaligen Erscheinung und ebensolchen Ansagen muss man einfach zum Fressen gern haben.
In der Umbaupause vor dem Headliner dürfen Rokken und die Gewinner des Karaoke Wettbewerbs auf die Bühne. (Dazu später kurz mehr – in achronischer Reihenfolge). Das ist eine very special Geschichte, weil jeder Arsch, der sich bissel anstrengt, quasi ohne große Formalitäten direkt auf der großen Hauptbühne mit einer SEHR guten Band im Rücken einfach so DIREKT vor dem Headlinerheadliner auftreten kann. Is das geil? Geht’s noch?
Die drei Gewinner bieten dann auch eine kurzweilige Umbaupause sondergleichen – Back In Black, Painkiller und Fear Of The Dark werden gespielt. Sehr schön.
Bei Saxon bin ich ein wenig hin und her gerissen. Ich bin Fan dieser Band. Ich habe sie schon oft live gesehen. Ich liebe etliche ihrer Alben aus dem Zeitraum Ende 80er bis heute – seit ich die Band für mich entdeckt habe halt. Ich schätze auch die Frühwerke. Und der heutige Auftritt umfasst ausdrücklich (fast) ausschließlich Songs der ersten Alben. ICH finde heute keinen Zugang zu meinen geliebten Saxon. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur im Arsch und krieg nix mehr mit. Die Masse geht völlig ab, also isses ok! Im Hintergrund fliegt in der Lichtanlage der Originale alte Leucht-Adler. Das sieht schon sehr erhebend aus (ich hatte Gelegenheit, das Ding vorher anzufassen, juhuu! Ich gebe gern Autogramme deswegen.)

Ein sehr lustiger Nebenschauplatz des Rock-Hard-Festivals ist die Karaoke-Bühne. In etlichen Sets auf einer kleinen Bühne im Biergartenbereich und während der Umbaupausen auf der Hauptbühne werden aus den vorher angemeldeten Bewerbern von einer Jury drei Gewinner ausgewählt, die letztendlich auf der Hauptbühne vor der wunderschönen Kulisse des Ampitheaters und vor dem wunderschönen Headliner zirpen dürfen.
So kommt es, daß man immer wieder auf dem Weg zur Bühne oder zum Döner plötzlich bekannte melodien ins Ohr bekommt, die mehr oder weniger adäquat nachgebildet werden. Absolutes Highlight: Wir wandern im Pulk vom Zelt zur Bühne. Am Horizont spielt jemand Painkiller. Dann beginnt dazu eine Art Böhse Onkelz Gesang. Aber was ist das? Der Böhse Onkel hat wohl im Sinn, den Originaltext zu singen? Er singt sehr engagiert, bekommt aber leider den Eindruck des Originals nicht hin. Doch plötzlich (all das ereignet sich während unseres Fußmarsches ohne Sicht) gesellt sich der Original-Halford-Gesang DAZU! Wie jetzt? Die ganze Zeit lang singen die zu zweit, und das ist keine Bandaufnahme! Und so hat Rob Halford schon ewig nicht mehr gesungen! Kriegt der den Painkiller überhaupt noch hin? Irgendwann kommen wir endlich an der Biergartenbühne an. Des Rätsels Lösung: Der Böhse Onkel müht sich redlich im Vordergrund. Und hinten neben dem Schlagzeug steht Harry „The Tyrant“ Conklin und singt mit. Der kam zufällig vorbei und sprang ein. Der Mann ist mit Worten nicht zu fassen. Ich würd mir ja in den Arsch beißen, weil ich mit dem nicht angestoßen hab. Aber ich komm nicht ran.

Ja liebe Leute, so ist das auf dem Rock Hard Festival. Ich hab auch noch ein Paar Fotos, die ich nachreiche. Ich fahr da jetzt immer hin. Crayfish sind somit Pfingsten nicht zu buchen. Wer kommt mit?