17.02.2007 Berlin, Kulturbrauerei

Die Kulturbrauerei ist eine riesige Anlage. Die komplette ehemalige Brauerei ist umfunktioniert worden in einen vielschichtigen Veranstaltungsort. Die Party zu Ehren Bon Scotts findet statt im „Kesselhaus“, dem ehemaligen Kesselhaus.Prämisse des Abends: Ob nun AC/DC-Coverband oder nicht – es werden nur (fast nur) AC/DC-Songs gespielt. Verspricht interessant zu werden, wenn man AC/DC (sehr) mag.

Das Schwierige des Abends für uns ist, daß unser Schlagzeugfriseur den ganzen Februar über nicht mit uns spielen kann, weil er beim Fasching auf der Bühne rumalbert. Wir wollten die Einladung nach Berlin aber nicht abschlagen. Das Glück des Abends ist also, daß Tom – der Sänger der Limited Booze Boys – sich kurzerhand bereit erklärt ein paar Dinger für uns zu trommeln. Das Wunderschöne des Abends ist, daß er uns auch noch hinfährt, und zwar mit seinem 30 Jahre alten riesigen Chrysler Straßenkreuzer. Wir reisen wie im Werner-Buch.

Im Kesselhaus ist die Party grad am Starten. Der Laden ist schon vast foll – äh fast voll – und die erste Band betritt die Bühne. Es gibt eine Bühne und 11 Bands des Abends, das heißt, Umbaun is nich. Einstöpseln in das was dasteht und los. Die Tonleute machen einen super Job und reagieren auf jede neue Band sofort. Nur den Bühnenton hören sie ja leider nicht. Wir gehen als vierte Band auf die Bühne und legen einfach los. Die Band vor uns hatte ein Hörpoblem mit ihrer Leadgitarre und forderte Lauter. Das haben wir nun davon. Der Bühnenton ist grauenhaft, geht garnicht. Überall brüllt Steffens Klampfe so laut, daß man vergisst wie man heißt. Ansonsten hört man NICHTS. Man stelle sich vor, der Bass hört das Schlagzeug nicht, an dem ein Aushilfsdrummer sitzt, mit dem wir noch nie gespielt haben, und orientiert sich nach den Armbewegungen. Der Rest versucht sich dann einzuordnen. Wir wollen keine Mätzchen machen und holzen unsere leider nur 6 Songs runter, mehr hat Tom auf die Schnelle nicht geschafft. Ich glaube wir haben ein ziemliches Gerumpel abgeliefert. Dabei werden wir auch noch gefilmt vom Offenen Kanal Berlin. Aaaaber: Die haben einen riesigen Catwalk, mit dessen Hilfe die auf der Bühne Befindlichen das halbe Publikum durchschreiten können und ich einen schönen Crayfish-Geldregen verteilen kann. Das macht Spaß!

Das Ganze ist viel zu schnell vorbei. Der Koppi von der Booze-Boys-Gitarre ist auch mit von der Partie und filmt uns. Ich bin ja mal gespannt auf die Katastrophenbilder. Hinterher wollen wir die folgenden Bands genießen, was dazulernen und an der separaten Backstage-Bar entspannen, aber dort ist das Bier beizeiten alle, schluck. Außerdem drängen die Booze Boys darauf, eine Schänke zu suchen, in der KEIN AC/DC gespielt wird. Sind halt nix gewöhnt. Wir ziehen noch ein klein wenig um die Häuser und essen kein Spiegelei. Es ist nicht ganz so einfach, in diesem Teil Berlins um 2 Uhr noch ein schnödes Bier zu kriegen. Letztendlich erwischen wir eine Café-Bar die grad Feierabend machen will, aber der Tom lässt seinen Charme spielen. Eine Runde Bier ergattert. Der Koppi pupst als Dank nachher das Café unbewohnbar. Gute Nacht Berlin!